Die Archäologie in Information — weiterhin im Text als Information Archaeology benannt — bezieht sich primär auf schriftlich niedergelegte und in den Archiven erhaltene Dokumente. Der derzeit betrachte Zeitrahmen soll ab Mitte des 19. Jahrhundert, also um 1850, bis in die heutige Zeit definiert werden. Schwerpunkt der Betrachtung hier ist der Beginn des 20. Jahrhunderts bis zum Ende der 1980er Jahre. Das Anwendungsfeld bezieht sich auf die Verluste von Kunst- und Kulturgüter während der Periode des 2. Weltkrieges auf dem Kriegsschauplatz Europa.
Die Eingrenzung ist der Entwicklung entsprechender Informations- und Daten-Modelle geschuldet, um dadurch eine genauere Analyse der Information und Daten zu erreichen. Die Anwendung kann auch auf andere Sachbestände an Informationsträgern Ereignis- und Zeiträume ausgeweitet werden. Die Ausweitung erfordert eine dynamische Anpassung der Modelle und Algorithmen, wird aus normalisiert abstrakter Perspektive durch die entwickelte System-Umgebung unterstützt.
Fakten- bzw. Daten-basierende Information
Dokumente in Archiven und Bibliotheken, also Schriftgut aus amtlichen, semi-staatlichen oder privatem Nachlass einer Behörde, Organisation oder natürlichen Person, geben einen Blick auf dem Moment, in den diese Dokumente entstanden sind. Sie spiegeln das Denken und die ethische Perspektive des Autors wieder. Ein Dokument kann verglichen werden mit der Aufnahme in einem Blitzlicht. Eine Blitzlicht auf einem Moment in der Zeit und damit in der Zeitgeschichte. Der Moment umfasst dabei nur einen einzelnen Punkt in einer Art Wolke aus Punkten, die durch ein Ereignis, durch eine Person oder einen wie auch immer gearteten Sachverhalt miteinander in Beziehung bzw. in einer Verbindung stehen. In einem Dokument wird Information wiedergegeben, die in sich genommen ebenfalls diese oben beschriebene Komplexität wiedergeben kann. Bestimmte Fragmente der gesamten Informationen lassen sich als Daten aus diesem komplexen System extrahieren und sind damit festgelegte und zumeist verifizierbare Daten. Im gewissen Umfang sind diese Daten dann die auf die Information bezogenen Wahrheit und unterliegen nicht der Hoheit der inhaltlichen Deutung, da diese unveränderlich sind.
Durch die Extraktion von Daten wird das Dokument und die darin enthaltene Information auf das vorkommen von Daten reduziert, damit die Wahrnehmung des dieser selektiven Qualifizierung eingeschränkt. Für Menschen ist dieses Methode nichts ungewöhnliches, zumal wir eine Erklärung anhand unseres Wissens in Bezug auf die gelesene Information finden wollen. Diese Erklärung kann sich bestenfalls durch die Erweiterung der persönlichen Wissensbasis eines Menschen verändern. So liest ein Mensch ein Dokument zu einem anderen Zeitpunkt anders, als er es das erste Mal in Händen hielt. Das ist Lernen in seiner reinen Form. Wissen wird erweitert und die Sicht auf eine bekannte Information verändert unabhängig von der emotionalen Wahrnehmung einer Information.
Dokumente und die darin enthaltene Information unterliegt der Deutung des Lesenden, die dem Wissen der Person entspricht. Das Wissen dient der Interpretation bzw. der Deutung der Information. Dabei werden Beziehungen zu anderen Quellen, die nicht in der Betrachtung des Lesenden aufgrund dessen, dass diese nicht bekannt sind, nicht in die Interpretation bzw. Deutung einbezogen werden. Es ist auch als Grundannahme von einer subjektiven Betrachtung des Lesenden auszugehen. Jedes Dokument wird im ersten Schritt so gedeutet, dass die darin enthaltene Information Fakten entspricht. Ein Übriges in Bezug auf die Wahrnehmung tut die logische Aneinanderreihung von Argumenten bzw. Fragmenten an möglichem Wissen, um eine Information als valide erscheinen zu lassen.
Wissenschaftlich-rationales Perspektive
Die Perspektive vom wissenschaftlich-rationalen Standpunkt bedient sich der logisch-rationalen Idee einen Sachverhalt möglichst mathematisch präzise beschreiben bzw. darlegen zu können. Grundsätzlich ist die Mathematik einer der genauesten wissenschaftlichen Ansätze einen Sachverhalt zu beschrieben, lässt unter Umständen auch offen, dass ein Sachverhalt auch nicht bzw. nur unzulänglich beschrieben werden kann. Die Informatik bedient sich dieser Form der Beschreibung. Dabei werden Grenzen der Beschreibung aufgrund fehlender Technologie bzw. Algorithmen berührt, die erst zu einem späteren Zeitpunkt entwickelt bzw. Aufgaben gelöst werden können. Die Informatik ist hier als Wissenschaft der Verarbeitung von Information in Form von Daten zu betrachten. Es findet immer nur die möglichst präzise Annäherung an ein antizipiertes Ergebnis statt.
Jede Information ist bei der Verarbeitung in seine Bestandteile als Daten zu zerlegen. Information die keine Daten sind, können heute nicht so ohne weiteres durch eine Maschine verarbeitet werden. Durch die Algorithmen der künstlichen Intelligenz und damit einhergehend der Erkennung von natürlicher Sprache — Natural Language Processing (NLP) — ist es annähernd möglich, den Sinngehalt eines Textes aus zeitgeschichtlichen Dokumenten abzuleiten. Es ist hier zu bemerken, dass es immer auch nur die Annäherung ist und nicht dem verstehenden Lesen eine Menschen entsprechen kann, ein zeitgeschichtliches Dokument inhaltlich einzuordnen.
Das Antreten eine Beweises, der sich faktisch aus der gegebenen Information nicht darstellen lässt und aufgrund einer veränderten ethischen Perspektive auf die Vergangenheit in einer Interpretation der Gleichen präsentieren könnte. Information beschreibt in zeitgenössischen historischen Dokumenten nur die Perspektive des Aufzeichnenden der Information und bei bestimmten, ein Geheimnis bildenden Texten — Information zwischen den Zeilen — eine weitere Motivation zur Interpretation des gelesenen Textes. Durch die Quellenanalyse wird Dokument für Dokument bewertet jedoch nur bedingt der Kontext des Sachverhalt insgesamt und auch nicht multidisziplinäre. Eine klassifizierende Wertung auf der Basis des Informationsgehalts wird nicht vorgenommen, um durch die Standardisierung der Klassifizierung ein möglichst objektives Ergebnis an Rekonstruktion zu erhalten.
Soll der Inhalt anhand der Information wissenschaftlich-rational bewertet werden, wird dieses durch die Anzahl der zur Verfügung stehenden Dokumente und damit dem Gehalt der Information sowie deren Dichte bewiesen. Es ist trotz größter Autonomie der Daten und bereitgestellten Information nur eine Annäherung an die Wirklichkeit. Mit anderen Worten, je mehr Dokumente mit Information vorliegen, die die Fragen bezüglich einem Sachverhalt unterstützen können und sich in einem unmittelbarem Kontext zueinander befinden, umso genauer wird eine Fragestellung durch die rekonstruierte Wirklichkeit aus den Dokumenten beantwortet werden.
Davon abgegrenzt werden muss unbedingt die Motivation der in einem Dokument benannten Personen und deren Handeln. Und die Interpretation aufgrund veränderter ethische Grundsätze zum Zeitpunkt der Analyse.
Systemisch-phänomenologische Perspektive
Zeitgeschichte Dokumente und die darin enthaltene Information wird in den meisten Fällen interpretiert. Dabei werden Möglichkeiten tatsächlichen Ereignisse und Sachverhalte durch eine Interpretation verwaschen. Im Umkehrschluss wird heute in der Forschung und Bewertung von Dokumenten sowie deren Information eine mögliche Realität vorweggenommen und damit gleichzeitig Realität ausgeschlossen. Menschen, die in Dokumenten Information niederschreiben bzw. diese verbal in verschiedenen Medien übermitteln, werden angeleitet durch ihre Motivation. Mit anderen Worten, Menschen schreiben das, was sie zum einen internalisiert haben, was sie zu Zeitpunkt empfinden und was das System in dem sie sich bewegen bzw. leben ihnen als Sozialisierung vorgibt. Dabei spielt der unbewusste Wille überleben zu wollen und entgegen dem durch das Gewissen empfundene Bedenken etwas zu tun bzw. niederzulegen, dass ein Unrecht als logisch begründbares Rechtsempfinden widerspiegelt.
An dieser Stelle kommt zur Analyse von zeitgeschichtlichen Dokumenten, die Motivation, die diese Information und damit die Erstellung der Dokumente bedingt. Einerseits ist dann vom Inhalt der Dokumente davon auszugehen, dass die Information für den Zeitpunkt der Erstellung valide ist und andererseits muss die Information unvoreingenommen sowie für jede Orientierung prinzipiell offen anerkannt werden. Hier gilt das Prinzip der Unvoreingenommenheit, unabhängig davon, ob eine aus ethischer Sicht verwerfliche Handlung bzw. Unterlassung durch ein zeitgeschichtliches Dokument direkt benannt wird bzw. sich indirekt davon ableiten lässt.
Die systemisch-phänomenologische Sicht auf die zeitgeschichtlichen Dokumente sind eng mit den Erfahrungen bzw. unbewusst überlieferten Emotionen einer anderen Generation verbunden. Dieser Verbindung kann sich kaum ein Mensch entziehen. Auch nach einer sehr langen Zeitperiode hinweg ist dieses nicht möglich. Zum einen leben und handeln Menschen in einem System und zum anderen sind die gleichen Menschen in ein System eingebunden, dass über Generationen hinweg unbewusstes Wissen weitergeben kann. Die gesellschaftlichen Strukturen und die damit verbunden Sozialisierung sowohl in der Familie als auch in der ethnischen Verbindung zu einer Volksgruppe, wirken über Generation hinweg — wie vorab beschrieben — und sie wirken im Handeln der Menschen untereinander. Damit verbunden können auch unbewusste Ängste oder auch Vorbehalte gegenüber anderen Menschen bzw. ethnischen Gruppen sein. Sprache transportiert diese emotionalen Muster innerhalb des Lebens von Menschen. Damit kann einem Motivation oder auch eine Denkweise initiiert werden, die sich auch in zeitgeschichtlichen Dokumenten ablesen lässt.
Die Strukturen des Zusammenlebens, die Internalisierung in Bezug auf ein Gegenüber und die Interaktion in einer gesellschaftlichen Konstellation bildet die systemische Perspektive. Diese kann anhand von Daten aus der durch zeitgeschichtlich überlieferten Dokumente weitgehend rekonstruiert werden. Dazu sind Verläufe von Lebensbahnen, Lokationen und chronologische Repräsentation in Dokumenten direkt bzw. auch indirekt verwertbar. Die Motivation ist phänomenologische Teil der Perspektive. Die technische Beschreibung im Sinne der Informatik ist nur ein Blitzlicht und kritisch zu begutachten, da es hier auch zu Fehlinterpretationen aufgrund möglich fehlender Information kommen kann.
Es handelt sich um ein empirisches Erkennen und Anerkennen einer transsubjektiven Wirklichkeit. Die so gefundene Ordnung mag durchaus historisch-kulturelle Bedingtheiten aufweisen.
…
Die Alltagssprache hat für diese Wahrnehmung des Richtigen schon lange vor Hellinger einen Ausdruck entwickelt, der die lösende Einsicht in den Aufstellungen exakt auf den Punkt bringt und dabei sogar den so heftig attackierten Ordnungsbegriff verwendet: Wenn wir erkennen, was in einer gegebenen Situation angemessen ist, sagen wir: “Es ist in Ordnung”.
Für das Wohlbefinden eines Klienten ist es unerheblich, ob die innere Wahrnehmung, daß [sic!] etwas in Ordnung ist oder nicht, aus einem zwei- oder zehntausendjährigen kulturellen Prozeß [sic!] resultiert oder naturgegeben ist.
– Wilfried Nelles
Systemische Strukturen werden in der Kommunikation festgelegt. Welche Motivation dann in der Kommunikation zwischen den involvierten Personen wirkt, stellt die phänomenologische Ebene des Systems dar. Auch die unbewusste Kommunikation über Generationen hinweg — so z.B. die Weitergabe von Ängsten oder ethischen Befindlichkeiten zwischen Volksgruppen — ist dem phänomenologischen Wirken in einer Gesellschaft zuzuordnen. Durch die unbewusste, also an der Aufmerksamkeit vorbei wirkenden Einflussnahme auf das Leben, das Handeln oder das Unterlassen einen Menschen, kommt es zu Missverständnissen, die als richtig wahr genommen werden. Der Mensch sich mit dieser Wahrnehmung identifiziert, obwohl sie falsche Identifikation aufgrund weiterer Information einem Konsens nicht stand halten würden. Die Identifikation mit alten Mustern und Ideen von der Welt sowie dem Glauben ohne hinterfragen der Wirklichkeit manifestieren sich im Handeln bzw Unterlassen eines Menschen. So auch der Gebrauch von Sprache in verbaler Artikulation als auch in der Schrift.
Reale Welt versus Empfundene Welt oder Wirklichkeit versus Wahrnehmung
Schließen wir unsere Augen und schauen uns die Welt an! Was sehen wir? Im ersten Moment antworten die meisten von uns: Nichts! Ist es wirklich Nichts was wir sehen, spüren, hören oder wie auch immer wahrnehmen, wenn die Augen geschlossen werden?
Nach ein paar Momenten beginnt bei den meisten Menschen, die dort mit geschlossenen Augen sitzen, eine Art Film abzulaufen. Mal weniger schnell, mal nur Bruchstücke vielleicht vom vorher erlebten und dann auch wieder Erinnerungen an was auch immer. Öffnen wir die Augen, dann sehen wir im Grunde genommen die gleichen Bilder.
Um sich unserer Welt nähern zu können haben wir im Laufe eines Lebens verschiedene Muster und Filter gelernt, durch die wir unsere Umwelt einschätzen können. Einerseits soll es dazu dienen Gefahren einschätzen zu können, andererseits sollen wir von der Flut an Informationen nicht überrollt werden und nur die Information zu uns gelangen, die wertvoll ist, um unseren Lebensalltag zu bestreiten. Oder eben auch Neues für unser Leben zu lernen und mit bereits Gelerntem zu integrieren.
Das ist unsere empfundene Welt! Diese empfunden Welt ist subjektiv! Und von Mensch zu Mensch unterschiedlich wahrgenommen! Wir sehen die Welt so, wie wir gelernt haben, die Welt zu bewerten und ein Urteil über den nächsten Schritt wie in einem Programm für einen hoch komplexen Computer auszuführen! Außerdem haben wir eine Instanz in diesem Prozess in uns, die uns unmittelbar auftragen kann, was richtig oder falsch ist. Immer im Hinblick darauf, dass wir eine Aktivität bzw. Passivität, die wir anstreben, für uns das Überleben sichert.
Handle Missing Data!
The idea of imputation is both seductive and dangerous!
— R.J.A Little & D.B. Rubin
Dann gibt es eine Welt, die wir nicht beeinflussen können. Weder durch Handeln noch durch Nicht-Handeln wird sich am Lauf der Zeit, auch nicht auf die Vorgänge in der Welt etwas verändern. Wir haben keinen Einfluss auf das Geschehen. Dieses ist die reale Welt, zu der auch die Zeitgeschichte, also die Vergangenheit im Verlauf des menschlichen Daseins gehört. Die Vergangenheit kennt keine Alternative! Diese Vergangenheit ist so, wie sie war und unveränderlich! Zeitgeschichtliche Dokumente belegen einen Teil der geschichtlichen Abläufe, bei weitem aber nicht den vollständigen Verlauf. Die zeitgeschichtlichen Dokumente geben den Verlauf in Fragmenten mit der Beschreibung eines Sachverhalts, einer Person oder eines Ereignisses gekoppelt an einem bestimmten deskriptiven Zeitpunkt, an einem bestimmten Ort und bezogen auf eine bestimmte systemische Konstellation in einer zum Zeitpunkt existenten Umwelt wieder. Dieses kann nicht verändert werden. Was wir als mögliche Veränderung empfinden sind zusätzliche Information, die den Umstand genauer beschreiben, ist die Interpretation auf der Basis eines sich verändernden Stand des Wissens oder der Wunsch nach dem alternativen Verlauf eines zeitgeschichtlichen Umstands — wohlgemerkt, der dann einen Fantasie gleich kommt, real keinen Bestand hat und die Geschehnisse revidiert -.
Die reale Welt — Wirklichkeit — entspricht aufgrund ihrer weiter höheren Anzahl an Information einer anderen Sicht, als die unserer Wahrnehmung.
Die Analogie zum Flügelschlag eine Schmetterlings auf der anderen Seite des Planeten Erde, der dann zu einem Sturm in einer bestimmten Region der Erde führt, ist hier wohl zutreffend. Die Information ist der erfolgte Flügelschlag. Durch die Fortsetzung der damit verbunden Luftwellen werden diese durch andere Ereignisse auf dem Weg zu einer anderen Region potenziert und erreichen diese Region als Sturm.
Zeitgeschichtliche Dokumente entstehen aus der Kommunikation mindesten zweier Menschen untereinander als Schriftgut, durch die Aufzeichnungen eines Chronisten oder die verbale Kommunikation zwischen zwei bzw. mehreren Beteiligten an einem zeitgeschichtlichem Ereignis. Diese geben eine Sichtweise auf die Welt wieder, die zum Zeitpunkt des Geschehens für den Autor relevant war. Sie ist in dem Fall eine Wahrnehmung und entsprechend durch den Autor mit dessen Augen, Ohren oder Gefühlen zu betrachten. Wobei in den meisten Fällen amtliche zeitgeschichtliche Dokumente vorliegen, die weitgehend sachlich formuliert sind. In dem Fall ein Bild der realen Welt zeichnen können. Sozusagen ein Punkt auf der Landkarte der Zeitgeschichte verbunden zu anderen Punkten, die untereinander einen Einfluss ausüben. Dieser Einfluss kann messbar sein, indem auf die Beziehung direkt eingegangen wird. Oder es gibt einen indirekten Einfluss, der sich erst durch die Anzahl und Dichte der einzelnen Punkten auf der benannten Landkarte abzeichnen kann.
Ab welchem Moment wird Information zur Wahrheit, auch dann, wenn es offensichtlich eine Lüge ist?
Wir kennen die Antwort! Die Antwort ist zwei-und-vierzig! Doch die Frage, die zu dieser Antwort geführt hat, ist uns gänzlich unbekannt! Sie ergibt sich durch eine Vielzahl und Vielfältigkeit an Information, die den Schluss auf die Antwort zulässt! Was war zuerst existent, die Antwort oder die Frage?
Information ist ein primär vitaler Aspekt unseres Lebens. Jedes Gespräch mit einem anderen Mensch, jeder Artikel auf einer Social Media Plattform, selbst ein Gemälde, ein Lied oder ein beiläufiger Beitrag im Autoradio, beeinflussen unsere Sichtweise auf die Welt “da draußen”. Sie erzeugen Bilder, steuern das Verhalten von Menschen und bilden eine Identifikation als auch einen Glauben aus bzw. an das Fragment an Information, das eine Menschen geboten wird. Ab einem bestimmte Punkt, wird ein Fragment an Information nicht mehr auf Wahrheitsgehalt bzw. Integrität der gebotenen Information gegen ein Muster geprüft. Das Fragment findet Platz in unserem System an Wahrnehmung und wird als logisch — möglicherweise nicht real — korrektes Puzzle-Teil in ein Weltbild integriert. Aufgrund der Masse an Fragmenten an Informationen und die synaptisch-logisch Verknüpfung und den Drang die eigene Wahrnehmung zur verteidigen, wird diese Identifikation mit Information schwer veränderbar.
Der Zusammenhang von Information und der Perspektive auf die Wirklichkeit sowie die beabsichtige oder auch unbeabsichtigte Verschiebung der Wirklichkeit durch die Aneinanderreihung und logische Verknüpfung von Information soll Teil dieser Dokumentation sein.
Das Modell bzw. Repräsentation wird der Welt kommuniziert durch Sprache — verbal oder geschrieben — an eine andere Person bzw. Personengruppe.
When humans communicate — when we talk, discuss, write — we usually are not conscious of the process of selecting words to represent our experience. We are almost never conscious of the — sway in which we order and structure the words we select. Language so fills our world that we move through it as a fish swims through water. Although we have little or no consciousness of the way in which we form our communication, our activity — the process of using language — is highly structured.
— Bandler + Grinder
Information wird damit subjektiv seitens der Perspektive des Informationsgebers und desjenigen, der die Information konsumiert durch seine Sicht der Welt eingefärbt sein. Je schlüssiger sich die Information nachvollziehen lässt, also je besser die rhetorische Darbietung an den Intellekt, die kulturelle Herkunft und die Kompetenz der Reflexion des Empfängers angepasst ist, umso nachhaltiger und wahrer wird die Information in den eigene Mechanismus des Denkens eingebaut.
Für die Nachhaltigkeit Information zu verstehen und in das eigene Denken zu integrieren ist ein bereits vorhandenes Fragment gleichbedeutender Information vorhanden. Dieses unbewusste Verhalten entspricht dem Lernen. Gleichbedeutende Information kann dabei Faktenwissen, Erfahrungswissen oder unbewusst vorhandene Verhaltensmuster sein, die im Laufe des Lebenszyklus gelernt und internalisiert wurden.
To say that our communication, our language, is a system is to say that it has structure, that there is some set of rules which identify which sequences of words will make sense, will represent a model of our experience. In other words, our behavior when creating a representation or when communicating is rule-governed behavior.
Even though we are not normally aware of the structure in the process of representation and communication, that structure, the structure of language, can be understood in terms of regular patterns.
— Bandler + Grinder
Im Allgemeinen sind Menschen sich über die Nutzung von Strukturen im Satzbau — in welcher Darbietungsform auch immer — nicht bewusst, wird ein Gedanke oder ein Verhalten in Form von Sprache verbal bzw. auch non-verbal ausgedrückt.
Struktur von ….
….Sprache
Als System der Repräsentation von Erfahrungen in Form von Argumentation, Gedankengängen, Fantasieren und Verproben einer Idee. In der Regel wird Sprache tagtäglich genutzt. Sprache wird verbal verwendet, wie auch in schriftlicher Form. Eine weitere Form der Sprache, ist die der Gesten und Verhaltensweise des Körpers, die den meisten Menschen nicht bewusst ist und ein Muster repräsentiert, dass universal zu sein scheint — wie z.B. das Lächeln bzw. das Lachen, der Gesichtsausdruck bei Freude, Trauer, Entsetzen oder Wut — und den kulturell soziologisch eingeübten non-verbalen Interaktionen, die von Kindheit an in das Muster der Person integriert wurden. Sprache zeichnet sich durch ihre Flexibilität aus und die Möglichkeit auf der Ebene des Empfindens zu einer Reaktion anzuregen. “Zwischen den Zeile”, ist eine Form der sprachlichen Interaktion, die einem vertrauten Kreis von Menschen geläufig ist und eine Vereinbarung enthält, die eine Information über den Weg einer im ersten Moment harmlos und zusammenhanglosen Form zu transportieren weiß. Die Entschlüsselung der Information zwischen den Zeilen bedarf auch der weitgehenden Kenntnis über die Person, die eine Information mündlich bzw. schriftlich niedergelegt hat. Sprache ist eine komplexe Vereinbarung in der Kommunikation von Information. Zur Entschlüsselung der Information, bedarf es an Erfahrung und des Wissens.
….Information
Information hat eine definierte Struktur, die sprachlich wiedergegeben wird und sich aus der Formulierung von Daten in einer Relation ergibt. Information entsteht, indem Daten eine Bedeutung gegeben wird. Also eine semantische Korrelation erstellt wird, die ein auftretendes Datenelement beschreibt. Zum Bespiel bekommt ein Datum in einem Brief erst dann einen Sinn, wenn sich das darauf befindliche Datum zu einem in dem Dokumente beschriebene Ereignis zum Beispiel auf die Erstellung bzw. auf den Versand bezieht. Oder ein Eingangsstempel auf einem Brief hat ein weiteres Datum und das Datum bekommt durch die Beziehung sich ergebend aus dem Stempel des Eingangs beim Empfänger des Briefs. Es gibt ebenfalls in Dokumenten semantische Zusammenhänge, die sich aus der linguistischen Prägung des geschriebene Textes ergeben. Zudem ist dabei die Mehrdeutigkeit von Worten, Phrasen oder Sätzen zu beachten, deren semantische Bedeutung sich aus dem gesamtheitlichen Zusammenhang bzw. einer inneren gedanklichen Semantik ergeben kann.
Syntax bzw. Grammatik sowie die Schreibart eines Wortes bezogen auf unterschiedliche definierte Zeitperioden für den Gebrauch einer Schreibart haben eine Sinn gebende Bedeutung in der Lesart des Textes. Ausgangspunkt ist hier das Datum der Entstehung eines Textes im Kontext zu der sozial-gesellschaftlichen Entwicklungsstufe des Autoren und dessen Umfeld sowie kulturelle Prägung in diesem Kontext. Auch ist die Semantik eines Verkehrs an Korrespondenz beachtenswert und fließt durch die Segmentierung in Digital Assets bzw. Information Assets in eine Analyse ein.
Insgesamt sind ist Information atomar auf ein Key-Value Konstrukt auflösbar. Hier ist der Übergang zu den Daten zu definieren. Damit wird es möglich die Information insbesondere die textuell definierte Information digital in einem System zu prozessieren und zu speichern. Es gibt den Sonderfall, dass ein Dokument zeitgeschichtlich nicht auf ein bestimmtes Datum zu verorten geht. Dann kann aus dem Inhalt der Information und dem Vergleich auf möglichst nahe liegende Übereinstimmung zu einem zeitlichen Kontext diese zeitliche Einordnung antizipiert werden.
….Daten
Ein Dokument beinhaltet gewöhnlich einen Text. Texte als solches sind unstrukturierte Daten. Im Gegensatz sind strukturierte Daten zu betrachten, die zum Beispiel in Datenbanken abgelegt werden und deren primäre Ausprägung ist, dass das enthaltene Datenelement einer definierten Bedeutung zugeordnet ist. Hier ist die Abgrenzung. Um ein Datenelement in unstrukturierten Daten identifizieren zu können, ist eine Meta-Definition über die abstrakte Bedeutung und in einer Definition zum Beispiel eines Namen einer Person dieser Name der Bedeutung Person zuzuweisen.
Daten sind in dem Fall, dass atomare Element einer abstrakten Repräsentation von Bedeutung und bekommt erst durch eine im Konsens getroffene Vereinbarung einen Wert. Dieses Regelwerk wird bei textuellen unstrukturierten Daten durch die kulturellen und zeitgeschichtliche Denkart bzw. Lesart mit bestimmt. Daraus ergibt sich die Anforderung auf einem zeitgeschichtlich einzuordnendes Dokument die entsprechende Lesart sowie Denkart der Zeitperiode anzuwenden, um eine Sinn stiftende Analyse der Quelle mit Daten in Relation zu anderen Quellen durchzuführen. Hier ist dann der Übergang zur Information zu sehen.
….Erfahrung
Wissen wird durch Lernen von Information gespeichert und ergibt durch die Anwendung des erlernten Wissens nach und nach Erfahrung durch das Ausschlussverfahren. Das bedeutet, ein Mensch lernt und ist motiviert sein Wissen anzuwenden. Kommt es zu einem Fehler, so kann der genommene Weg einer Lösung bzw. der Anwendung des Wissens ausgeschlossen werden, denn dieser führt nicht nicht zum erwartetem Ergebnis. Durch die Anwendung wird das Wissen erweitert, was einen entscheidenden Teil der Erfahrung repräsentiert. Diese Erfahrung ist neues ergänzendes Wissen und kann an andere Beteiligte weitergegeben werden bzw. als positives Handlungsergebnis dokumentarisch aufgezeichnet werden.
….Intuition
Aus theologisch bzw. philosophisch definierender Perspektive ist es der Funke Gottes — wie im Bild Michele Angelo in der Sixtinischen Kapelle zu Rom gezeigt — oder der Geistesblitz, der sich einstellt ohne einen Grund zu erkennen bzw. im Erkennen eines tieferen Wissens um die Endgültigkeit einer gefundenen Aussage. Womit die Formulierung in Sprache ein Merkmal der Wiedergabe einer Intuition ist.
….Wissen
Die Idee, ein Bild, eine Geschichte oder anderes aufgezeichnetes Wissen leitet neues Wissen ab. Es ist Inspiration. Eine Qualität, die in ihrer Komplexität des Reflexion nur mein Menschen ausgeprägt zu sein scheint. Es ist das Bewusstsein darüber, dass ein Mensch einer Idee, einem Funken bzw. einer Inspiration folgen kann, um daraus etwas Neues an Wissen zu schaffen.
Ein gutes Beispiel sind die Bilder von Escher, der eine Treppe in einer geometrischen Form zeichnete, die schier nie enden will. Es war die Inspiration für die Entwicklung für die technische Abbildung einer Form der künstlichen Intelligenz, die sich dadurch auszeichnet, dass technisch die Fähigkeiten des Kurzzeit- und Langzeitgedächtnisses nachgebildet wurde. Die Grundlage aller Algorithmen ist als ein Bild von Escher mit den in sich verschlungenen Treppen, der Entwicklung vom kausalen Algorithmus einer zeitlich undefinierten Speicherung von Information hin zum Long-Short Term Memory (LSTM) zu allen anderen Algorithmen der derzeit bestehenden technologischen Abbildung von — künstlicher — Intelligenz.
Was dieser technischen Interpretation von Intelligenz fehlt, ist die Inspiration, die in sich ein komplexes System von Geisteshaltung repräsentiert, das im menschlichen Körper durch biochemische Aktivitäten eine biophysikalische Repräsentation wiederspiegelt.
Wissen ensteht durch implizit vorhandenes Wissen, dass sich aus bereits überlieferten Wissen und bzw. oder aus Erfahrungen ergibt, also neu bzw. erweiternd formt. Dieses Wissen ist nicht niedergeschrieben und reflektiert eine subjektive Perspektive desjenigen, der sich mit dem Wissen Intellektuell gedanklich auseinandergesetzt hat, eben dieses Wissen dann zumeist verbal überliefert. Dementsprechend gibt es explizites Wissen, dass in Büchern und anderen Dokumenten niedergeschrieben wurde, um eine Situation bzw. einen Sachverhalt möglichst detailgetreu zu spiegel bzw. wiederzugeben. Es ist ebenfalls eingefärbt durch die Perspektive des Autors auf die Situation bzw. den Sachverhalt und das dem Autor zugänglich Wissen zum Zeitpunkt des Schreibens. Es gibt auch das intuitive — als Geistesblitz benannte — Wissen, dass im ersten Moment keinen direkten und herleitbaren Bezug aus bereits bestehendem Wissen aufweisen kann.
….Wahrheit
i.S.d. Konsensfähigkeit
Konsens entsteht dadurch, dass in der Information aus zeitgeschichtlichen Dokumenten einen Menge an Daten extrapoliert werden kann, die in einer Gesamtmenge eine Fragestellung bzw. ein prognostizierte Antwort für den Moment als weitgehend richtig reflektieren können. Stichwort Definition des Kriteriums von Gültigkeit durch die Fragestellung bzw. die prognostizierte Antwort.
